Einer Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach ist ein Großteil des Putenfleisches in Discountern wie Aldi, Lidl, Netto, Penny oder Real mit MRSA- und ESBL-Keimen befallen. 88% der stichprobenartig untersuchten Fleischstücke tragen multiresistente Keime. Sowohl MRSA-Baktierien (dies sind Keime die gegen viele Antibiotika resistent sind) als auch ESBL-Bakterien (diese geben Reistenzen an andere Bakterien weiter) sind vorhanden, wobei gerade 7 der insgesamt 57 Proben unbelastet waren.
Zum Vergleich wurden auch Proben eines Schlachthofes getestet, der alternative Haltungsmethoden einsetzt. Dabei wurden keine Belastungen festgestellt.
Dieses Problem ist klar auf den leichtsinnigen Einsatz von Antibiotikum in der Massentierhaltung zurückuiführen. Der BUND fordert eine flächendeckende Datenerhebung sowie ein Umdenken der Regierung, der Tiermedizin und der Tierhaltung.
Jährlich werden 1.450 Tonnen Antibiotika im Wert von 800 Millionen Euro eingesetzt!
Diese Keime können auf den Menschen übertragen werden und vor allem in Zeiten der Immunschwäche (als bspw. im Rahmen einer Grippe) zu einer Infektion führen. Es treten dabei Geschwüre, Lungenentzündungen oder im Extremfall Blutvergiftungen auf. Einige Stämme des MRSA (cMRSA bzw. CA-MRSA) können auch ohne geschwächtes Immunsystem zu einer Erkrankung führen. Die Therapie gestaltet sich durch die Resistenzen gegen Antibiotikum als äußerst kompliziert.
Näheres zur Untersuchung vom BUND finden Sie hier.
Informationen zu MRSA können Sie hier nachlesen.