In der Ohrakupunktur nutzt der Therapeut empfindliche Druckpunkte am Ohr und sticht diese mit entsprechenden Akupunkturnadeln an. Sie wird auch als „Aurikulotherapie“ bezeichnet. Im Bereich der Aurikulotherapie werden insgesamt vier Behandlungsvarianten eingesetzt:
- Ohrmassage
- Ohrnadelung
- Laserbehandlung
- Behandlung mit elektrischen Strömen
Geschichte
Die Geschichte zeigt, dass es bereits Ansätze der Ohrakupunktur im alten Ägypten, in China und zu Zeiten von Hippocrates gegeben haben muss, jedoch stammt das Gesamtkonzept von einem französischen Arzt namens Dr. P. Nogier aus den Jahren 1960-1970. Er entwickelte ein umfassendes Konzept welches mittlerweile über 108 Punkte enthält und sehr vielfältig einsetzbar ist.
Prinzip
Die Ohrakupunktur ist ein von der traditionellen chinesischen Medizin losgelöstes Konzept und geht davon aus, dass bestimmte Organ- und Körperareale am Ohr widergespiegelt werden. Diese werden bspw. mit Akupunkturnadeln gereizt. Diese Projektion wird als Somatotopie bezeichnet. Die bekannste Methode neben der Ohrakupunktur welche ebenfalls die Somatotopie nutzt ist die Fußreflexzonenmassage. Aber auch die Osteopathie oder Neuraltherapie nutzt dieses Phänomen. In der Ohrakupunktur nutzt der Therapeut entsprechenden Nadeln und löst damit einerseits eine Ausschüttung von Neurotransmittern und andererseits eine direkte Verbindung der Ohrmuschel zu Nerven des zentralen Nervensystems (Hirnnerven). Darüber wird heutzutage die Wirkungsweise erklärt. Dies ist auch die Erklärung weshalb nicht nur Beschwerden wie Asthma, Schmerzen und Allergien sondern auch Suchterkrankungen (z.B. Rauchen) therapeutisch begleitet werden können.
Die Haupteinsatzgebiete der Ohrakupunktur:
- Schmerzbehandlung
- Behandlung von Allergien
- Suchtbehandlung (z.B. Raucherentwöhnung)
- Muskelentspannung
- Immunstimulation
Nebenwirkungen
Bei korrekter Nadelung und fachgerechter Anwendung ist die Ohrakupunktur nahezu nebenwirkungsfrei. Die Einstiche sind bei ausgebildeten Therapeuten beinahe nicht spürbar.
Therapiemöglichkeiten:
Bitte beachten Sie, dass die Ohrakupunktur eine ergänzende Maßnahme und keine alleinige Therapieoption darstellt. Unter Umständen ist neben dieser Behandlungsform trotzdem die Einnahme bestimmter Medikamente notwendig.