Die Mitochondropathie beschreibt eine Erkrankung bestimmter Zellorganellen – den Mitochondrien. Sie sind in jeder Körperzelle vorhanden und bilden die Energie des Körpers. Diese Energie wird als ATP (Adenosintriphosphat) bezeichnet und wird je nach Organ in unterschiedlichem Ausmaß hergestellt. Im Durchschnitt setzt jeder erwachsene, gesunde Mensch bei durchschnittlicher Belastung 70 kg ATP am Tag um. Dabei wird natürlich der überwiegende Teil reaktiviert, aus ADP (Adenosindiphosphat). Bei der Mitochondropathie ist eben diese Energiegewinnung gestört. Sie kann bereits im Kindesalter auftreten und sich im Laufe des Lebens verstärken. Einige Betroffene leiden an milderen Symptomen wie Muskelschwäche nach moderater körperlicher Belastung. Andere haben mit starken Schäden des Nervensystems zu kämpfen haben.
Die Mitochondrien nutzen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette um ATP herzustellen. Dazu schleusen sie diese Substanzen in den Citratzyklus ein. Die hierbei ablaufende Atmungskette ist von diversen Mikronährstoffen abhängig. Am Ende dieser Kette stehen mehrere ATP-Moleküle welche dem Körper als Energie zur Verfügung stehen. Je nach Organ und dessen Energiebedarf ist die Mitochondriendichte unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor allem Muskeln, das Gehirn, die Augen, das Innenohr und die Leber haben eine hohe Dichte und weisen natürlich häufig die ersten Symptome auf. Da diverse Organsysteme betroffen sein können, findet man häufig das Bild einer Multisystemerkrankung vor.
Ursachen
Die Mitochondropathie kann angeboren (primär) oder erworben (sekundär) auftreten. Die angeborene Variante ist dabei recht selten. Hier kommt es zu genetischen Mutationen, welche den Stoffwechsel der Mitochondrien betreffen. Der Gendefekt führt dazu, dass die Mitochondrien ihre DNS fehlerhaft kodieren und dadurch meist schon im frühen Kindesalter Symptome auftreten. Hier sind vor allem das Muskel-Skelett- und Nervensystem betroffen. Eine ursächliche Behandlung ist nicht möglich.
Die erworbene Form tritt dagegen häufig eher im Laufe des Lebens auf. Laut naturheilkundlicher Meinung kann diese vor allem durch Nitrostress hervorgerufen werden. Dieser kann durch Umweltfaktoren und chronische Entzündungen zum Bild der Mitochondropathie führen. In der klassischen Medizin wird die Beteiligung einer Mitochondropathie bislang bei relativ wenigen Krankheitsbildern diskutiert. Hierzu zählen beispielsweise Diabetes mellitus, Parkinson, Multiple Sklerose, ALS, ADS / ADHS, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Diagnostik
Die Diagnose der Mitochondropathie wird neben einer umfangreichen Anamnese durch eine entsprechende Laboruntersuchung gestellt. Hierbei werden Blut- und Urinwerte kontrolliert. Dabei fällt unter anderem eine stark erhöhte Laktatazidose auf. Diese entsteht im gestörten Citratzyklus, da die Umwandlung des Pyruvats nicht ordnungsgemäß abläuft.
Therapie
Die Therapie umfasst vielerlei Ansätze und wird an den Betroffenen angepasst erstellt. Bezüglich der Diagnostik und Therapie der Mitochondropathie berate ich Sie gern in meiner Praxis.